Probepost von Oriole

Der Wind strich Oriole durchs Haar, während das Schiff ruhig übers Meer geleitete. Eigentlich ein schönes Bild – wenn ein gewisses Pokémon nicht gerade seinen letzten Haargummi zerstört hätte. Zum zigsten Mal fuhr sie sich über den Kopf und beschloss, in der Hoffnung danach etwas sehen zu können. Ohne Erfolg. Nur kurz erkannte sie die blaue Silhouette ihres Pokémons, das im Moment gerade Sorglos sein Mittagessen genoss. Wieso konnte man die Pokémon auch nur auf Deck rauslassen?
Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, meldete sich Toto nun zu Wort. „Ty-ra!“, erklang seine kehlige Stimme, nun viel tiefer als damals, als er noch als Karnimani durch die Gegend rannte.
„Ja, ja, iss du nur, dafür kann ich nachher gemütlich im warmen und windstillen Bordrestaurant essen und weisst du wo du dann bist? Im Pokéball, genau.“, sagte sie ihm nur, in einem gespielt beleidigten Ton. Um das zu unterstreichen verschränkte sie die Arme vor der Brust. Jetzt, da keine feste Hand mehr ihre Haare zähmte nutzte der Wind die Gelegenheit. Nur Augenblicke später hatte sie eine Handvoll Haare im Mund und schmeckte den chemisch nachgeahmten Erdbeergeschmack ihres Shampoos. Der Effekt ihrer kurzen Rede wurde damit ziemlich zunichte gemacht. Typisch.
„Hey, du!“
Murrend drehte sich Oriole um, sie kannte die Stimme. Und tatsächlich, jetzt da sie dem Wind entgegen sah vertrieb der Wind die Haare aus ihrem Gesicht und gab so ihren Blick auf den kleinen Jungen vor ihr frei. Sie schätzte ihn zwölf, vielleicht dreizehn und hatte sie ihn schon am ersten Tag auf dem Schiff gesehen. Er hatte eine ziemlich grosse Klappe, für so einen Zwerg.
„Was willst du kleiner?“ Sie wusste schon was er wollte. Seit der kleine da war forderte er jeden Trainer, dem er über den Weg lief zu einem Kampf heraus. Sicher, sie hatte einem der Kämpfe zugesehen und er war gar nicht schlecht, aber seine Art brachte sie einfach nur auf die Palme.
„Wie wär’s mit ‘nem Kampf. Dein Tyracroc sieht gar nicht so schwach aus. Hätte vielleicht sogar ‘ne Chance gegen meine Pokémen.“
Beim Wort ‚Kampf‘ hob Toto gleich den Kopf. Er hatte schliesslich schon seit einer Weile nichtmehr wirklich viel Bewegung gehabt. Aber gegen diesen Giftzwerg wollte Ri nun wirklich nicht antreten. Sie wimmelte den Kleinen also mit dem Versprechen ein andermal zu kämpfen ab, musste kurz auf Toto einreden, damit er endlich in Ruhe fertig ass und ging dann unter Deck. Wieso hatte sie sich auch dazu überreden lassen, die Welt zu bereisen. Daheim bei der Pension war es jedenfalls viel ruhiger gewesen.

OOC: Hoffe das ist in Ordnung so. Also auch von der Länge her. Übrigens habe ich mich schon angemeldet, weil ich den Unterpunkt vom Probepost in den Regeln wohl irgendwie überlesen hab...? Keine Ahnung. Hoffe 's macht euch nichts aus.