<<<<< Maison Très Chique
Den ganzen Tag lief Raiko jetzt schon durch die Stadt. Es wurde langsam dunkel also machte sie sich Gedanken wo sie im Notfall übernachten könnte. Für ein Hotel oder ein Motel reichte das Geld nicht mehr. Aber wahrscheinlich würde sie auf eine Route gehen und dort übernachten.
Der Mantel war zwar nicht so warm wie ihre Jacke aber die hatte sie in den nächsten Müllkontainer befördert um irgendwelche Beweise zu vernichten. Da kam sie an einem roten Gebäude vorbei. Drinnen brannte noch Licht obwohl die meisten Kaffees um diese Uhrzeit schon zu hatten. Das kam Raiko verdächtig vor. Sie hatte schon daran gedacht hinein zu gehen als plötzlich ein blasser junger Mann in einem roten Anzug heraus kam. Geistesabwesend ging er an Raiko vorbei woraufhin er mit ihr zusammen krachte.
Pass doch auf du Idiot schimpfte Raiko. Da fiel ihr ein Pokeball vom Gürtel die sie dort befestigt hatte. Der Mann sagte nichts sondern hob einen Pokeball auf und rannte davon.
Was zum? schrie Raiko teils sauer teils verwundert. So schnell sie konnte lief sie dem Dieb hinterher. Lustig, sie war ja selbst ein Dieb. Ob das wohl Karma oder so ähnlich war? Sie verfolgte den Mann, der wie ein Irrer hämisch lachte, über den ganzen Platz, bis er plötzlich in eine Seitengasse einbog. Raiko hatte mühe ihm zu folgen aber schließlich schaffte sie es um die Ecke zu biegen und die Gasse entlang zu rennen.
Plötzlich tauchte der Mann vor ihr auf. Er war mit dem Rücken zu ihr gedreht und starrte die Wand am Ende der Gasse an. Sackgasse lachte Raiko finster in sich hinein. Gib mir sofort meine Pokemon wieder du dreckiger Dieb befahl sie ziemlich aggressiv.
Sie ging auf den Mann zu der sich umdrehte. Schweis lief ihm über die Stirn. "Was ich ähhhh habe doch gar keine Pokemon" log er sehr nervös wirkend. Raiko streckte die Hand hin und der Mann legte seufzend einen Pokeball hinein. So, jetzt werde ich dich erstmal anzeigen du Ratte meinte Raiko. Natürlich würde sie das nicht tuen da sie nicht mit der Polizei in Kontakt treten konnte.
Sie hatte nur vor ihm etwas Angst zu machen. "Was? Nein bitte nicht ich....was kann ich tuen damit....du es dir anders überlegst" fragte der Mann in einem Französischen Akzent. Da kam Raiko eine Idee. Mal wieder. Du hast doch sicher Verbindungen zu vielen Kriminellen, oder? fragte Raiko ganz sachlich. "Ja" stotterte der Mann immer noch sichtlich nervös. Gibt es da auch Leute mit gefälschten Trainerpässen fragte sie. "Äh ja" meinte er. Kannst du mir auch so einen Pass besorgen? fragte Raiko.
Der Mann nickte wild. Schön....hast du Papier und Stift ich schreibe dir alles auf und wir treffen uns Morgen wieder hier meinte Raiko mit Geschäftsfrauen mäßiger Stimme. Er zupfte sich einen Kugelschreiber vom Hemd und hielt ihr eine Serviette hin. Sie schrie alles nötige auf. Ihr alter, 18 selbstredend, ihren Decknamen und alles andere wichtige. Wenn du morgen nicht hier bist spüre ich dich auf und dann geht es zur Polizei meinte Raiko und gab ihm Stift und Serviette wieder.
Sie würde wirklich zur Polizei gehen auch wenn sie riskierte entdeckt zu werden. Dann drehte sie sich um und ging aus der Gasse. Einige Leute starrten sie an aber das interessierte sie nicht. Sie setzte sich auf eine Parkbank und ließ ihre Pokemon aus den Pokebällen. Es war zwar nicht sonderlich klug ihre Pokemon mitten in einer Großstadt frei zu lassen aber Raiko hatte jetzt nichts gegen ein wenig Gesellschaft.
So konnten die Pokemon im übrigen auch nicht entführt werden da sie sich zumindest wehren konnten. Das war eigentlich der Hauptgedanke bei dieser Aktion. Minako war froh wieder aus dem Ball raus zu sein und setzte sich neben Raiko auf die Bank. Dann starrte sie sie erstmal an. Ob sie ihre Trainerin nicht wieder erkannte? Das Raupy rollte sich wieder auf Raikos Schulter zusammen. Dusselgurr legte sich neben Minako um sie etwas zu wärmen. Das waren schon komische Pokemon. Wieso liefen sie nicht einfach weg. Jetzt hatten sie dazu Gelegenheit. Es war Raiko schon immer ein Rätsel wie Pokemon einfach so bei ihre Trainern blieben. Bald darauf schlief Raiko im sitzen ein.
Raiko wachte langsam auf. "Hey psst" weckte eine flüsternde Stimme sie auf. Was? fragte Raiko noch im Halbschlaf. "Ich habe deinen Trainerpass" flüsterte die Stimme weiter. Als Raiko sah das sie zu einem Mann in einem roten Anzug gehörte wurde sie plötzlich hell wach. Sie setzte sich auf und das Raupy, das auf ihrem Ohr schlief, fiel auf den Boden. Entsetzt blickte es um sich.
Dann sprang es wieder auf Raikos Schulter. Die anderen Pokemon schliefen aneinander gekuschelt auf dem Boden. Raiko hatte erst keine Ahnung wovon der Kerl sprach bis er ihr einen Zettel hin hielt. Da viel ihr alles wieder ein. Der Typ gab ihr den Zettel. Es war ein Trainerpass sauber einfoliert. Darauf stand der Name Rī Hakuro und Alter:18, Herkunft: Kalos, Ilumina City. Das war ihre neue Identität. Jetzt konnte sie zurück nach Einall fliegen.
Ein leichtes Grinsen stahl sich auf Raikos Gesicht. "Würdest du jetzt bitte verschwinden? Die Leute gucken schon" fragte der Mann freundlich aber sehr nervös. Es war noch ziemlich früh am Morgen da die Straßen Laternen noch eingeschaltet waren. Es war weit und breit niemand hier. Von welchen Leuten der Mann wohl sprach? Da bemerkte das ein paar junge Männer und Frauen in dem Kaffe saßen und sie anstarrten.
Sie waren alle genau so gekleidet wie der Mann vor ihr. Komische Typen dachte sich Raiko während sie aufstand, ihre Pokemon wieder in die Bälle fing und diese an ihrem Gürtel befestigte. Nur das Raupy konnte sie auf ihrer Schulter natürlich nicht fangen und es jedes Mal wenn Raiko versuchte es ab zusetzten krabbelte es auf ihren Arm also blieb es da. Es war ein stures Pokemon. Dann schaute sie sich um während sie in einer kleine Seitengasse verschwand. Dort ließ sie ihr Dusselgurr wieder frei und setzte sich auf dessen Rücken. Wieder zurück nach Hause befahl ie dem Pokemon mit einem Finsteren Lächeln. Jetzt würde sie das HQ von Team Plasma aufsuchen. Nicht als Raiko sondern als Rī.
Der Name war ziemlich passend wenn man bedenkt das er "Lüge" bedeutet.
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